Skip to main content

Leitbild

Ein behindertes Kind ist in erster Linie ein Kind.

Lore Nürnberger

Die Förderung der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen basiert auf dem Grundverständnis, dass LERNEN sehr eng an ERLEBEN und BEGREIFEN geknüpft ist. Die Bedürfnisse unserer Kinder und deren individuelle Förderung stehen für uns im Mittelpunkt.


Ein familiäres Zuhause mit therapeutischer Unterstützung

Die natürliche Lebenswelt eines Kindes ist die Familie mit ihren zwischenmenschlichen Beziehungen und dem dort erlebten Alltag. Daran orientieren wir uns.

Wir pflegen bewusst den Alltag mit seinen Aufgaben und Anforderungen. Die Kinder und Jugendlichen werden ihrem Alter und ihren Fähigkeiten entsprechend in alle Alltagsbereiche – sowohl funktionell wie auch sozial - mit einbezogen. Auf selbstverständliche Weise werden lebenspraktische Fertigkeiten in einem natürlichen Umfeld eingeübt. Der Unterschied zur traditionellen Familie besteht in der therapeutischen Begleitung und spezialisiertem Personal.

Die Kinder und Jugendlichen leben im Finkennest in alters- und geschlechtsgemischten Gruppen mit festen Bezugspersonen, die für alle Alltagsfragen zuständig sind. Sie sind untereinander gleichberechtigt, vereinbaren innerhalb der Gruppen aber eigene sach- wie fachbezogene Kompetenzbereiche.

In welcher Gruppe die Kinder leben und wie sie dort am besten integriert werden, entscheiden wir entsprechend ihrer individuellen Lern- und Entwicklungsfähigkeiten. Entwicklungsbedingte Wechsel in andere Gruppen werden durch die entsprechenden Teams und Bewohner angestoßen und vorbereitet.

Sowohl die Wohnräume als auch das Spielgelände entsprechen den Bedürfnissen der Kinder, sie bieten Atmosphäre, fordern zum Spielen auf, regen an und vermitteln Schutz und Geborgenheit. Das Leben in der Gemeinschaft erfordert aber auch, sich zurückziehen zu können. Die Wahrnehmung von Privatsphäre und Intimsphäre beginnt im Alltag selbst.

 

Ohne Beziehung keine Erziehung

Erziehung ist keine funktionale oder apparative Hilfe, sondern das Ergebnis des Zusammenwirkens von zwei eigenständigen Persönlichkeiten. Die fachliche Ausbildung und Qualifikation eines Betreuers ist hier lediglich ein Hilfsmittel. Wichtiger ist aber seine Bereitschaft und die Fähigkeit, soziale Arbeit als eine an die Persönlichkeit des Kindes gebundene Größe zu sehen. Das Gefühl, angenommen zu sein, Freude, das Vorleben von Werten und Grenzen ist eine Vertrauen bildende Grundlage, auf der das Kind die Bereitschaft zum Lernen entwickeln kann.

Unsere gesellschaftliche Aufgabe ist es, den Kindern und Jugendlichen eine natürliche, individuelle und doch eine an den Normen der Gesellschaft orientierte Entwicklung zu ermöglichen. Einschränkungen durch Behinderungen wie auch die individuelle Biografie und Herkunft bestimmen die Arbeit mit den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen.

Das Finkennest verpflichtet sich zu Kontinuität und Transparenz durch Bildung von verlässlichen und absprachefähigen Teams. Prozesse werden im Team, mit anderen Arbeitsbereichen im Haus oder außerhalb der Einrichtung gemeinsam reflektiert. In Entscheidungen beziehen wir die Eltern und Angehörigen sowie vom Gericht bestellte Betreuer aktiv mit ein.

Die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen sind in einer prägenden Lebenszeit im Finkennest. Gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen werden zum unverrückbaren Teil ihrer Biografie – wie auch sie ein Teil unserer Biografie werden.